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Im Dialog streben beide Künstler an, ein Ganzes aus Wort, Musik und Bild zu schaffen. America komponiert hierbei zur Sprache. Er möchte, dass seiner Musik zugehört wird, ebenso wie man sich ein Gemälde oder Bild anschaut. Er verfasst hierzu auch keine normale Musik und gewöhnliche Texte, sondern schafft eine Art musikalische Skulptur. Er interviewt Menschen, speichert dies in seinem Computer und verwendet die Sprachmelodie, indem er mit Noten Musik da herum legt. In Americas Welt der Stimmgeräusche ist alles erlaubt. Außerdem kann er mit seiner Sammlung komplette Fanfaren, Trompetenfetzen oder die Geräusche von Ma-schinen archivieren. Die Möglichkeiten sind unerschöpflich.
So wie America mit Tönen und Geräuschen hantiert, so arbeitet Moonen mit Bildern. Viele kleine Filmausschnitte, teilweise auch Archivmaterial, werden, mit Musik unterlegt, zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Anschließend wird dieser Film wieder in kleine Versatzstücke unterteilt, so dass sie in einer Live-Situation aufgerufen und synchron mit der Musik gezeigt werden können.
Der Berliner Regisseur Hans-Werner Kroesinger, mit dem Moonen seit zwölf Jahren immer wieder zusammenarbeitet, wird eine Inszenierung rund um Brennende Steine gestalten. Hierbei werden zwei aus dem Bergbau stammenden Darsteller die verschiedenen Bestandteile des Projektes auf theatralische Weise zusammenfügen.
Der Bergbau war der erste Industriezweig, in dem auch viele ausländische Arbeiter eingesetzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam eine große Zahl Italiener, Spanier, Polen und danach Türken und Marokkaner, aber auch Ost-Niederländer in das Bergbaugebiet. Sie hatten und haben noch immer einen großen Einfluss auf die demographische Zusammenstellung, die Sprache und die Dialekte der Region.
America und Moonen konzentrieren sich auf die Vielsprachigkeit der gesamten belgischen, niederländischen und deutschen Bergbaugebiete. Die verschiedenen Kulturen, die Untertage zusammen arbeiteten, mussten miteinander kommunizieren, wodurch vollkommen eigenständige Sprachvarietäten, die im Volksmund auch „Steinkohle-Niederländisch“ genannt werden, entstanden.
Es besteht die Absicht, das Projekt im Jahr 2008 im Rahmen der „Cultura Nova 2008“ im östlichen Bergbaugebiet live zu präsentieren. Anschließend wird „Brennende Steine“ auf Tournee durch die belgischen und deutschen Bergbauzentren und die östlichen und westlichen Berg-baugebiete der Niederlande gehen. Für die niederländische Ausführung sind etwa 15 Aufführungen in einem Zeitfenster von etwa drei Wochen geplant. Diese Aufführungen können in kleinen Sälen, wie z.B. ehemaligen Vereinsheimen, Gemeindehäusern o.ä. in Städten wie Kerkrade, Eygelshoven, Waubach, Schaesberg, Nieuwenhagen, Heerlen-Nord, Hoensbroek, Geleen, usw. stattfinden.
Außerdem soll „Brennende Steine“ als autonomes Werk auf DVD erscheinen. Es soll mit einem klassischen Ensemble aus Klavier, Geige, Klarinette, Cello und klassischer Gitarre arrangiert werden. Auf der Bühne wird dieses Ensemble durch ein bis zwei Instrumente erweitert: Eine Digitaldatei mit den gesammelten Stimmen, welche gleichzeitig die sechste Partiturrolle übernimmt, und eine Videodatei mit dem gesammelten Videomaterial.
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